‚Reisetag‘ mit UPDATE

Diese Reisetage….

sind schön und irgendwie auch wieder nicht.

Schön ist, 

dass man gemütlich warm und trocken im Bus oder Zug sitzt und eine tolle Landschaft betrachten kann. Man bekommt Anregungen für neue Reisen, denn man sieht Orte und Landschaften, die Lust auf einen längeren Aufenthalt machen.

Manchmal hat man nette Mitreisende und interessante, lustige oder auch merkwürdige Begegnungen oder Gespräche!

….und auch wieder nicht

Jaaaaa, man sitzt und wartet. Gerade zum Beispiel sitze ich in Edinburgh in ‚Ullis und meinem Café Nero‘, nippe hin und wieder an meinem eh schon fast kalten Soja-Latte und muss noch zwei Stunden ‚überbrücken‘. 75 Minuten bin ich schon hier. 

Dann laufe ich rechtzeitig zum Bahnhof.

Anschließend sitze ich zweieinhalb Stunden im Zug von Edinburgh nach Aberdeen.

 Verspätung!!!!! Egal, hab ja Zeit 😉

Dort angekommen laufe ich mit Gepäck zu dem Hostel, in dem ich in drei Wochen übernachten werde. Dort liefere ich ‚Gepäck‘ ab, das ich in Orkney und Shetland nicht brauche und dort nur kaputt gehen würde (für mein NTS-Camp hat Ulli typisch deutsche Weihnachtsleckereien mitgebracht; ich möchte den Schotten aber keine Baumkuchen- und Stollenkrümel vorsetzen, was bei drei Wochen unterwegs zweifellos passieren würde. Also: Extraweg!). 

Zwei Stunden vor der Fährefahrt muss ich einchecken, 

dann warten, bis das Boatding beginnt. Folglich wieder herumsitzen. 

Boarding beginnt ☺

Dann fahre ich sechs Stunden auf der Fähre, also: herumsitzen.

 In Orkney muss ich den Busfahrer

 bitten, mich am Hostel herauszulassen und dann beginnt der nächtliche ‚Self-Check-In‘. 

Endlich angekommen: Wir haben die Ferienwohnung in Edinburgh um 6.45 Uhr verlassen und jetzt ist es 23.41 Uhr. MÜDE

Die Wartezeit verbringe ich mit Musikhören und Lesen. Die Hebriden-Bücher von Peter May sind richtig spannend, da vergeht die Zeit im Flug….irgendwie. 

Keine gute Wartezeitüberbrückung ist dagegen ‚Lädenschauen‘. Mit dem Rucksack auf dem Rücken ist man ein ‚Elefant im Porzellanladen‘. 

Eine bei den Schülern beliebte aber für mich eher komplizierte Art und Weise Zeit totzuschlagen stellt der Toilettengang dar: 

– wenn man im Zug auf die Toilette geht, ist das Gepäck nicht beaufsichtigt. Lässt man die Jacke nicht am Platz liegen, ist dieser eventuell besetzt, wenn man wiederkommt. Lässt man sie liegen, könnte sie ‚abhanden‘ kommen. 

– im Café ist es ähnlich, nur fehlt dann eventuell nicht nur der Platz, sondern auch die halbvolle Tasse, die von einer übereifrigen Barrista entsorgt wurde.

– frägt man Leute, ob sie auf das Gepäck achten könnten, bekommt man meist die Antwort, dass sie auf keinen Fall garantieren könnten, dass nichts abhanden kommt, aber sie eventuell hin und wieder einen Blick in die Richtung des Gepäcks werfen könnten, aber eben ohne Garantie. Unbehagen auf beiden Seiten inklusive.

Tipp: Rolli-Toiletten sind eine prima Lösung, da sollte man eigentlich auch Backpacker – Bilder darauf anbringen 😉 

Zum Glück sind diese ‚Reisetage‘, die einen kompletten Tag andauern, eine Seltenheit und es gibt VIEL MEHR andere Tage. 😊😀😊😀

4 Kommentare zu „‚Reisetag‘ mit UPDATE

  1. Britta, du sprichst einem echt oft aus der Seele!
    In Britain kommt beim Reisen noch das Problem dazu, dass sich uns bis heute das Preissystem bei den Bahnfahrkarten nicht so richtig erschließt. Warten wir eine Stunde länger auf den „Off-Peak“-Zug, dann ist es dreimal billiger als wenn man das „Advanced“-Ticket für einen früheren Zug nimmt, obwohl wir die Fahrt schon zwei Monate im Voraus buchen würden. Hä?
    So hängt man deshalb zwei Stunden an einem Bahnhof ab, weil man schon aus Prinzip nicht das Dreifache bezahlen will, nur um eine Stunde früher zu fahren.
    Aber immerhin sind wir zu Zweit, alleine vergeht die Zeit ja noch langsamer ..
    Mittlerweile hassen wir diese Reisetage und haben schon alles Mögliche versucht, um sie angenehmer zu gestalten. Wie ich sehe, hast du auch keine neuen Ideen .. 🙂

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    1. Nein, keine neue Ideen 😕 Vielleicht ist ein Hörbuch was? Da muss man nicht aktiv lesen, kann rumschauen und wird trotzdem über die Ohren unterhalten? Das teste ich auf der Rückfahrt von Shetland.
      Gestern haben sich alle auf der Fähre die Sitzpolster der Sessel als Matratzen auf den Boden gelegt und geschlafen. Das hab ich mir gleich abgeschaut. Wenn man die Sessel rechts und links daneben stellt, purzelt man auch bei stärkerem Seegang nicht herunter 😉

      Den Off-Peak-Zug nehme ich auch immer. Die Trainline-App zeigt einem das ja ganz toll an, wann die Züge billiger sind. Allerdings hab ich in Berwick festgestellt, dass die Wartezeit im Caffè Nero auch kostet….und wenn man dann zu viel Kaffee trinkt, hat man dann ja auch wieder das Klo-Problem (was zu Zweit auch leichter ist).
      Ach ja, Reisen ist manchmal echt prima 😅😅😅😅
      Zum Glück hat heute in Kirkwall alles zu und den Mietwagen hab ich erst ab morgen. Plan für nach dem Lebensmitteleinkauf und Sonntagsspaziergang: gemütlich herumliegen, Fernsehprogramm genießen, schlafen, ausruhen und Energie für die Orkney-Erkundung tanken.

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  2. Was für ein schönes Schwäbisch! Da bekomme ich doch gleich Heimweh! (Ich meine das „frägt“ 😀).
    Man kann sich Reisetage zum Beispiel mit Bloggen vertreiben 😊. Dann freuen sich auch die treuen Leser! 😉
    Das mit den Rolli-Toiletten mache ich auch immer so. Sehr praktisch mit Rucksack!
    Was die günstigen Tickets angeht, finde ich ja das von raileasy inzwischen quasi automatisch angebotene Split Ticketing eine prima Lösung. Einige Menschen scheinen das auch „freihändig“ zu beherrschen, ist mir aber zu kompliziert. Aber ich käme zB wenn ich jetzt buchen würde in 6 Wochen für knapp 29 Pfund von London nach Truro – und das sogar um 8:15! Was will man mehr!
    Was ich außerdem sehr praktisch finde, ist, dass die Return Tickets meist kaum teurer sind als single tickets (könnte Deutschland ruhig mal übernehmen) und dass man mit Anytime und Off-Peak Tickets einfach irgendwo aussteigen und die Fahrt unterbrechen kann (zumindest für einige Stunden).
    Viel Spaß im hohen Norden!
    Katrin

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