Typisch deutsch, typisch englisch?

am 31.8. bin ich in England angekommen und jeden Tag, den ich hier verbringe, werde ich heimischer, bin weniger Tourist sondern ‚englischer‘.

Die typische 14-Tage-Touristen-Britta liebte das Erkunden von Supermärkten, die unterschiedlichen Produkte sind toll und es gibt so viel zu probieren! Inzwischen ist es nicht mehr ganz so faszinierend, ich kaufe dort eben Lebensmittel 😉.

Das ‚Grusel-Hostel‘ ist weniger furchteinflößend und ich gewöhne mich an meine Rolle als ‚Hausherrin‘. Die beiden Putzfrauen fragen mich jeden Tag, was sie putzen müssen…also vielmehr, was ich benutzt habe. Und ich sage Dinge wie ‚Bitte putzen Sie die erste Dusche von links, die Toilette ganz rechts…mein Zimmer ist noch in Ordnung, da müssen Sie nichts machen.  Aber die Mikrowelle in der Küche hätte es mal nötig.‘

Mittags eine kleine Tüte Chips zum Sandwich zu essen ist nun völlig in Ordnung!

Der Linksverkehr kommt mir normal vor. Ich schaue automatisch in die richtige Richtung beim Überqueren der Straße! Und auch auf der Treppe laufe ich auf der richtigen Seite!

Im Kino isst man kein Popcorn, sondern kauft kleine Tüten mit schokoladenüberzogenen Nüssen.

Den Regenschirm nehme ich gar nicht mehr mit! Bei dem Wind wäre das auch absoluter Blödsinn. Dafür sind Regenjacke und -hose meine ständigen Begleiter.

Ich kaufe ‚Haushaltsgegenstände‘ wie Nähnadel, Tesa oder Ziploc-Beutel.

In den Theatersaal darf man sein Getränk mitnehmen (Das wäre mal eine Idee für das Kemptener Theater, Anke 😁).

Emma hat mir den veganen Kuchen im ‚Island Lader‘ empfohlen. Also eigentlich hat sie gesagt, dass sie den Cheese-Cake dort so super – lecker findet, aber als sie gestern dort war, gab es nur diesen ‚weird, pathetic raw-vegan cheese-cake‘ 😁. Ich habe vorgestern in dem Laden nachgefragt und sie sagten, dass sie ihn eventuell Mittwoch oder Donnerstag machen würden. Als ich vorhin dort vorbeilief, kam die Besitzerin extra raus und rief mir zu, dass sie den Kuchen für mich hätte! Yeahhhh!

Eine Tradition hab ich mir angeeignet und ich bin auch gleich zum ‚Opfer‘ geworden: Hier schreibt man vor Weihnachten Karten an so ziemlich jeden, den man jemals im Leben getroffen hat. Die Klappkarten stellt man entweder auf den Kamin oder hängt sie an eine Schnur, die man durch den Raum spannt. Zu diesem Zweck gibt es die Karten im praktischen 10er-Pack, den man im Charity-Shop seines Vertrauens kauft. Ich konnte mich nicht zwischen dem vom ‚Red Cross‘, ‚Cancer – Support‘ und ‚Heart for children‘ entscheiden. So habe ich bisher 30 Karten mit individuellem Text versehen und es stehen immer noch Leute auf der Liste – das meinte ich mit ‚Opfer‘, man kann nicht mehr aufhören 😀. Es macht riesigen Spaß zu schreiben und noch besser ist, dass man den Leuten in der Vorweihnachtszeit eine Freude bereitet. Und es wird verschickt, ich muss nichts in meinem übervollen Rucksack unterbringen.😉 Erst in der Post-Filiale habe ich gesehen, dass es schon Karten für alle möglichen Leute mit Vordruck gibt:

Ich ziehe morgens nicht mehr ALLES an, was ich dabei habe! Im Atelier von Emma saß ich erst im T-Shirt und sie holte sich einen zweiten Pulli, weil es ihr etwas zu ‚chilly‘ wurde. Dafür brauche ich aber in der Nacht immer noch eine ‚Wärmflasche‘ (meine Nalgene in ein Handtuch gewickelt).

Allerdings hatte ich auch erst einen typisch deutschen ‚Throwback‘. Beim Weaving-Kurs haben wir von 13 – 14 Uhr eine Lunch-Pause gemacht und ich hab Emma gefragt, ob ihr Mann gekocht hätte. Was für eine dämliche Frage nach fast drei Monaten hier: mittags macht man hier ‚Brotzeit‘ und abends gibt es warm!!!!! 😐

              Officially ‚denglisch‘! 😉

Letzter Island-Flitzer Tag

Heute war unser letzter gemeinsamer Tag: Ich musste das Auto abgeben! 😯

Und jetzt hatte ich mich doch so daran gewöhnt, dass ich beim Berghochfahren zwei Gänge runterschalten muss und es keinen sechsten Gang gibt 😉

Das Wetter war heute die bestimmende Dominante: STURM

Und wenn ich die letzten Tage dachte, es wäre windig, dann wurde ich heute eines Besseren belehrt! Sturm ist, wenn man die Autotür nicht mehr aufbekommt….nicht mal einen Zentimeter….und zur Beifahrertür hinaus oder windgünstig umparken muss! Den Bommel hat es mir nicht von der Mütze geweht, dafür ist die komplette Mütze weggeflogen! Regentropfen prasseln wie Nadeln ins Gesicht und Hagel ist wirklich schmerzhaft! Im Laden gab es auch eine  passende gehäkelte Mütze für dieses Wetter:

Wobei diese ‚Bart-Schnüre‘ bestimmt um die Ohren peitschen, oder? 😲

Genau dieses Wetter wollte ich mal erleben. Es ist ein irres Gefühl, wenn man seine ganze Körperkraft einsetzen muss, nur im aufrecht zu stehen! Oder wenn man geradeaus läuft und plötzlich zwei Meter neben dem Weg steht! Aber es macht einen auch demütig: das Wetter regiert hier, da hat man als kleiner Mensch nicht viel zu sagen. Die Bewohner hier leben mit dem Wind, beschweren sich nicht, wenn Fähren ausfallen und sind stolz, wenn ihr Dach schon seit 120 Jahren das Haus abdeckt – das hat mir der Tour-Guide Garry stolz im Shuttlesbus zur ersten Sehenswürdigkeit des Tages erzählt.

Maeshowe, ein Gebäude aus der Steinzeit. 

Leider durfte man innen nicht fotografieren, was auf den ersten Blick nicht schlimm war, denn es sieht wie ein Stein-Iglu aus. Der Eingang ist ein ca. 5 Meter langer und ungefähr 80 cm hoher Tunnel. Innen passen ungefähr 30 Leute hinein. Garry erklärt uns (zwei Männern aus Polen und mir), dass die Archäologen vermuten, dass drei Generationen die schweren Steinplatten aufeinandergeschichtet haben. Der Sinn und Zweck ist unbekannt, aber man vermutet einen kulturellen Zweck, einen Versammlungsort oder so. Die Wikinger haben daraus ein Begräbnisort gemacht. Sie waren es auch, die im 12. Jahrhundert teilweise lustige Inschriften in Form von Runen hinterlassen haben. Eine Frau hat zum Beispiel ca. 1220 in den Stein geritzt, dass ‚heutige‘ Männer denken, sie wären echte, starke Männer, aber im Vergleich zu ihren Vorfahren wären sie jämmerlich.  Und ein besonders lustiger Wikinger ritzte auf ca 3m Höhe sinngemäß ein: ‚Mein Name ist […] und keiner konnte an höherer Stelle schreiben.‘ Auch Tiere kann man erkennen. Es ist toll, wenn man an einem scheinbar schmucklosen Ort solche Geheimnisse entdeckt. Und Garry genoss offensichtlich unser Staunen, als er unsere Blicke mit dem Strahl seiner Taschenlampe lenkte.

Genauso wie in Newgrange in Irland hat auch dieser Ort einen ’special effect‘: am 23.Dezember gegen 14 Uhr wandert die Sonne genau den Eingangstunnel entlang und beleuchtet die hintere Kammer. Faszinierend, wie man das damals schon errechnen konnte!

Zur Frage, warum der Eingang so niedrig ist, hat unser Guide zwei Theorien:

1. Das hält das Wetter draußen. Was stimmt, der Sturm war nicht mal zu hören.

2. Wenn es tatsächlich ein Kultort ist, nimmt jeder schon beim Hineingehen eine demütige Haltung ein. Zudem ist jeder gleich, ob Stammeshäuptling oder Untertan. Als passendes Beispiel nannte er Prince Charles, der Maeshowe vor drei Jahren besuchte und der genauso hineinkrabbeln musste wie wir 😀.

Danach gab es eine kurze Inselrundfahrt und Aussichten vom Auto. Es gab viele Regenbögen. Bilder sind nur wenige entstanden:

Gegen Mittag habe ich das Auto zurückgebracht und im warmen Büro des Verleihers gemeinsam mit dem Chef einen Tee getrunken, während der Lehrling im waagrechten Hagel das Auto auf Beulen untersuchen musste. Immerhin zeigte der Chef etwas Mitleid: ‚Poor boy, he will be soaked in a minute!‘

Auf dem ‚Nachhostelweg‘ hab ich endlich ein Café mit Sojamilch gefunden. Dieser lösliche Kaffee im Hostel geht langsam gar nicht mehr 😯.

Den restlichen Nachmittag habe ich mit Shetland – Planungen und Anfragen verbracht. Hoffentlich klappt alles,  das wird super!!!!!!! 😊😊😊😊😊

Jetzt muss ich erstmal noch die Daumen drücken, dass die Fähre überhaupt fährt. Die Fracht-Fähre ist schon gecancelt worden, mal sehen, ob sie den Landratten eine ungemütliche Überfahrt zumuten wollen und die Personenfähre fahren lassen. Das Meer schaut weniger schlimm als bei der Fahrt nach Island im letzten Jahr aus, also gehe ich davon aus, dass mein Magen die Überfahrt aushalten wird 😉

Morgen setze ich auf Rousey über, das wird der Test 😁

Hier möchte ich wohnen/That’s where I wanna live

Am 8.Tag schuf Gott Hay-on-Wye für alle Buchliebhaber der Welt…

Da sich der Offa’s Dyke nicht nach den örtlichen Busunternehmen richtet (oder sie sich nicht nach ihm? Die alte Frage: Was war zuerst? Die Taktung des Schultages oder die Buszeiten der Schulbusse? Das kann wohl nie geklärt werden😑), habe ich heute eine kleine Rundfahrt veranstaltet, um den verlorenen Wandertag aufzuholen. Von Monmouth ging es zuerst nach Hereford und von dort aus in halsbrecherischem Tempo über enge Landstraßen nach Hay-on-Wye. Schon bei der Planung habe ich mich sehr auf die Bücherstadt gefreut.

An jeder Ecke gibt es Buchläden und Antiquariate, das zeichnet das Städtchen aus. Dazu kommen noch viele literarische Veranstaltungen wie Buchzirkel, Lesungen, Diskussionen, ein Programmkino usw. Also der ideale Ort um hier zu leben (Ulli??????)!

Today I did a sightseeing-tour along the English-Welsh-border to catch up to my itinerary (more important: the non-refundable bookings I already did). So I took the bus from Monmouth to Hereford and then to Hay-on-Wye. The bus-driver was like the ‚Knight‘-driver from Harry Potter – so I was glad when we arrived safely after one hour.

I was really looking forward to visit Hay-on-Wye, because there is a bookshop on every corner. Along the market-street you also find many independent shops where unique things are sold. I can highly recommend the ‚Old electric shop‘: here you find new and old things and a great vegetarian café with many vegan options. Catherine, Hettie, you should consider to visit it for a weekend-trip!?! Or during the literature-festival?

Update

Nachdem ich den SouthWestCoastPath verlassen habe, gibt es eine neue Seite zum SWCP mit einer kleinen Zusammenfassung und Bildern.  Ihr findet sie auf der Startseite oben.

After being such a splendid walking-path, the SWCP gets the honour of an ‚own‘ page on my little website. You find it on the top of the starting-page.

Geschichtsstunde/History-lesson

Wie jeder aus dem Geschichtsunterricht der 6.Klasse ‚Asterix bei den Briten‘ weiß, dehnten die Römer ihr Forum Romanum auf die Britische Insel aus. Dort bauten sie Londinium zur Handels- und Hauptstadt aus, errichteten aber noch mehrere Städte wie zum Beispiel Aquae Sulis, das heutige Bath.

Aufgrund einer unterirdischen warmen Quelle bot sich der Standort an, um eine der größten Thermen des Reiches zu bauen, denn es fielen so gut wie keine Heizkosten an; lediglich die Kaiserthermen in Rom waren größer, denn dort hatte man genügend Geld, das große Becken zu heizen.

Zum Glück ist das ‚Roman Bath‘ sehr gut erhalten und kann heute besichtigt werden. Nicht nur die originalen Exponate sind sehenswert, auch die mediale und museumspädagogische Aufbereitung ist auf dem neusten Stand.

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Nicht nur das große Becken existiert noch (nur das Dach fehlt),  auch die warme Quelle blubbert noch vor sich hin.

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So sah die Anlage früher aus; neben Orten, an denen den Gottheiten gehuldigt wurde, gab es auch Sportstätten.

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Im Gebäude selbst sind neben den originalen Bestandteilen auch andere Dinge museal aufbereitet.

Besonders bemerkenswert ist das Tempeldreieck, das damals in 22m Höhe wohl ziemlich beeindruckend auf die Pilger wirkte. Aber nicht nur die Größe ist bemerkenswert, auch die Ikonographie lässt Archäologen und Historiker in Euphorie ausbrechen.

 

In der Mitte sieht man ein Gesicht, das wahrscheinlich Neptun darstellen soll. Die Haare, die wie Schlangen aussehen, sollen aussehen wie Haare, die sich im Wasser bewegen. Für die Göttin Minerva ist die Eule rechts neben dem Kopf zu sehen. Links unten ist ein weiteres Symbol für sie, der Helm. Der darauf abgebildete Delfin stellt wieder die Verschmelzung beider Gottheiten dar.

Zum Glück gelten die strengen Regeln von damals heute nicht mehr, deshalb darf man die vergoldete Bronzemaske von Minerva heute besichtigen. Früher war das den Priestern vorbehalten.

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Die Komplexität der Technik lässt sich heute auch noch nachvollziehen:

 

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Und die Schönheit auch:

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Auch heute kann man hier noch ein Bad nehmen, allerdings nebenan im teuren Spa.

Oh wow, what an amazing place! You can feel the history!!! The Romans built a lot of incredible things, but the bath in Bath is spectacular. Luckily there is a warm spring and so they were able to build the biggest bath outside Rome (the caesar had the money to heat it). And today it is well preserved so there are many things to see. The museum is very modern and the multimedia helps to imagine.

I like the fact that the bath is called ‚Aquae Sulis‘, because Sulis was a goddess before the Romans came and invented their own gods. The Romans appreciated her power and stuck with that name (maybe to appease the people?).

Today there is a modern Spa next to the ancient one 😀. Catherine, Lorna, Hettie, have you ever been here?

 

 

 

SWCP – geschafft/done!

Juhu, die ersten 412km liegen hinter mir. Ich freu mich so, denn dieser Weg hatte es echt in sich. Ständig geht es  steil hoch, nur damit man dann wieder steil auf Meereshöhe absteigen kann….so schöne Serpentinen wie in den Alpen findet man kaum. Hier gilt ganz oder gar nicht, der direkte Weg ist der beste!

Dazu kommt noch, dass es eigentlich keine ‚blödere‘ Strecke für eine Landdurchquerung geben kann. Die meisten ‚End to End-walker‘ laufen den direkten Weg, oft auf Straßen oder auf einem der vielen Public Footpath. Das kam für mich nicht in Frage, da ich als Alleinläufer auf keinen Fall navigieren und mich durchs Gebüsch kämpfen will. Das ist auch der Grund, warum ich die National Trails miteinander verbinde, da hier die Infrastruktur für Wanderer stimmt. Das bedeutet natürlich auch VIEL mehr Kilometer. Aber irgendwas ist ja immer.

Da das Ganze ja auch etwas Urlaub sein soll, gibt es auch Ausflüge. Über das Wochenende bin ich in Bath – da wollte ich immer schon mal hin! 20170922_125419.jpg

Yeahhhhh, the first 250 miles are finished. I’m so glad, because the path was tough! There were so many ups and downs, and always the direct way no leisurely zigzaging – hard walking!

In addition to that I had always in mind, that the route-choice is very uncommon for ‚End-to-End-walker‘. Usually they walk the more direct route which contains navigating and road-walking. That is not my cup of tea, as single-walker I prefer well marked paths and the infrastructure for walker. But that includes more miles!

This weekend I’ll spend ‚off-path‘ in Bath! Looking forward to see the ‚pool‘ of the Romans and meet Mr. Darcy and Mr. Bingley.

Vegan Hiking

Was isst du eigentlich unterwegs?

Die meistgestellte Frage und ich antworte gerne 😀20170916_184804

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Almond-cherry-cake
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Obst, Dattelsnack, veganes Pasty, Soja-Latte
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Salat-Baguette
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Snacks
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Veganer Lemon-drizzle
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Der erste Protein-Snack, der irgendwie schmeckt
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Salat-Bowl
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Absolutes Highlight in Newquay: veganes ‚Full English breakfast‘
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Vegane Hot Chicolate
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Rosinen mit Kirsch-Geschmack
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Gemüsesuppe
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Vegan Chocolate and Cocos Icecream

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Couscous mit rehydriertem Gemüse

 

 

Wanderleben/Hiker’s life

Ich schreibe nicht viel zum Wandern, denn eigentlich gibt es dazu nicht viel zu schreiben (man kann natürlich jede Etappe genau beschreiben, aber das haben schon andere vor mir besser gemacht😉).

Ich bin immer noch auf dem South West Coast Path unterwegs, schon den 14. Tag.Screenshot_2017-09-14-18-06-06

Mein Tagesablauf ist immer gleich, der Wecker klingelt spätestens um 6.30 Uhr, ich ziehe meine (inzwischen nicht mehr frischen 😯) Wandersachen an, um 8 Uhr bin ich meistens schon auf dem Weg. Das Vorankommen ist ’slow and steady‘: Man muss ca. jede Meile einmal 100m hinunter auf Meereshöhe und wieder hinauf auf die Klippen. Das ist je nach Wegbeschaffenheit mehr oder weniger zeitintensiv.

In der Gegend um Land’s End habe ich nur 2km/h geschafft, um Hayle herum waren es 5km/h.

Je nach Wetter gibt es kleine oder größere Pausen, allerdings kühlt man durch den ständigen Wind schnell aus und nach 15 Minuten ist einem so kalt, dass man gerne weiterläuft.

Wenn ich nachmittags ankomme, wartet zuerst eine heiße Dusche auf mich, dann wasche ich meine Sachen und hänge sie zum Trocknen auf.

 

Danach erkunde ich mein Etappenziel, lese und schlafe früh ein.

Und der nächste Tag läuft genauso ab…und der übernächste auch 😁.

Natürlich gibt es Ausnahmen….

1. Dank des Sturms ‚Aileen‘ war der Coast Path an zwei Tagen (zumindest für mich) nicht begehbar. Die Windböen zerrten so an meinem Rucksack und mir, dass ich umdrehen musste. Aufgrund meiner durchgeplanten Tage bin ich mit dem Bus ans Tagesziel gefahren. Dort habe ich den Rucksack in der Unterkunft gelassen und bin die Etappe ‚rückwärts‘ gelaufen (wenn möglich). Und dann wieder mit dem Bus zurück.

2. Das kann man auch ohne Sturm machen. Vor allem wenn der Schwierigkeitsgrad der Etappe hoch ist, läuft es sich ohne dem großen Rucksack entspannter.

3. An manchen Etappenzielen gibt es keine Übernachtungsmöglichkeit (nicht vorhanden/ausgebucht/zu teuer), dann muss man auch den Bus nehmen und hin- und herfahren.

Das Busfahren nimmt sehr viel Zeit in Anspruch, weil man Wartezeiten in Kauf nehmen muss und natürlich auch eine Weile im Bus sitzt. Trotzdem ist es für mich schön, da ich so mehr von der Gegend sehe (die immer komplett anders als die Küste ist). Zudem ist das Wochenticket hier sehr günstig und man kann beliebig oft fahren. Tolle Sache!

I don’t write much about the hiking itself, because there isn’t much to say. I’m still on the SWCP and my motto is ’slow and steady‘. On my first days around Land’s End, Pendeen, Zennor and St Ives progress was slow, even two miles per hour wasn’t doable. But the path was easier around Hayle, Portreath and Perranporth, so I could walk 3miles per hour.

I get up at 6.30 and start the walk around 8ish. Then I walk for 5 – 8 hours. When I finally arrive at my accommodation I take a hot shower, wash my clothes and try to find hooks in the room to get them dried over night.

After that I go for a little wander around the village, buy resupplies, read and have an early night (hiker’s noon is at 9pm).

Of course, not every day is the same:

1. Storm ‚Aileen‘ blow me off the path on two days, it was too dangerous on top of the cliffs. So I went by bus to my day’s end, left my big pack in my accommodation and hit the path ‚backwards‘ (when possible) and took the bus back again.

2. I do the same when there is a challenging bit to hike. It’s less scarry to face the steep cliffs without a backpack.

3. Sometimes there is simply no accommodation at the end of a long hiking-day, so again the bus is my first choice.

It takes some time to wait for the bus (sometimes they don’t turn up) and the ride itself is slow and long, because of single-tracking. But, I really like it to see the landscape. It’s so different to the coast. And the rider-tickets are a bargain!

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Eintritt für ein Dorf?/ Entrance fee for a village?

Nach einer Regenwanderung kam ich hier patschnass an und war völlig unvorbereitet und ahnungslos. Clovelly ist kein ’normales‘ Dorf, sondern eine Art ‚Museumsdorf‘.

Das alte Fischerdorf liegt sehr malerisch an einem steilen Hang, besteht nur aus originalen Cottages und Häusern, welche wohl alle einer einzigen Familie gehören. Und diese Familie hat beschlossen, das Dorf abzuriegeln und ein Visitor Center zu bauen, in dem man Eintritt bezahlen muss. Das Geld wird für den Erhalt des Dorfes verwendet.

Die steile Straße ist gepflastert, es gibt keine Autos und die Versorgung läuft über Holzschlitten, die von Eseln gezogen werden. Immer noch!!!!

Und auch wenn ich zuerst sehr skeptisch war,  geht das Konzept auf. Im Center ist ein SB-Restaurant, Souvenir-Läden und ein kleiner Info-Film. Im Dorf selbst dagegen gibt es nichts von allem. Zwei Hotels und ein Tea Room verköstigen die Besucher, aber Souvenir-Läden wie in vielen anderen Orten gibt es nicht. Nicht einmal eine ‚Chippy‘!!! Dafür kann man zwei Kapellen und ein Fischer-Cottage besichtigen.

Unverhofft kommt oft, so war es eine tolle Überraschung nach einem wirklich ätzenden Wandertag und nun ist es gar nicht schlimm, dass mein kompletter Inhalt des Rucksacks zum Trocknen überall verstreut liegt.

I didn’t expect to be in such a unique place after a really wet hiking-day. Clovelly is an old fisher-village and all houses are owned by one family. That’s the reason, why they were able to ‚lock‘ the place and charge visitors an entrence-fee.

The streets are cobbled and as cars are banned the only transport-possibility are donkeys and wooden sledges.

The benefits are huge, the village remains very traditional, you don’t find anything touristy. Not even a Chippy (I swore during my miserable walk today to treat myself with some chips….!).

But this experience here is even better than chips!

 

Padstow to Newquay

Der Wetterbericht prophezeite Sturm und Regen, weshalb ich statt Camping lieber drei Tage im Hostel in Newquay gebucht habe. Dafür muss ich aber ziemlich planen, da ich zu und von jeder Etappe den (Doppeldecker-)Bus nehmen muss. Aus Bequemlichkeit bin ich heute einfach zwei Etappen gelaufen, morgen ist dafür frei – yeahhhh! Zeit für einen Anfängerstunde ‚Surfen’😂.

Auf den Bilden sieht man vom Regen nichts, der kam erst am Nachmittag, dafür in hoher Geschwindigkeit waagrecht!!!!

The weather report is quite bad for the next days, so I changed my plans and booked me in the Newquay hostel for three nights. Now I have to deal with English busses, which are pretty cool but as late as in Germany. Today I walked the distances of two days, so tomorrow I’ll have a day off – yeahhhhh! Time for a surfing-lesson😂.

Despite you can’t see rain on the pics, there was rain in the afternoon….high speed, horizontal rain, which drenches you within a minute completely.

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