Roadtrip von Akureyri über Bifröst….

….. nach Reykjavík

Schon seit Dienstag läuft ein Leihwagen auf meinen Namen. Autofahren im isländischen Winter ist eine…..Herausforderung 😯

Zuerst bekam ich, anders als bestellt, ein größeres Auto, das auch noch ein Automatik ist. Erst nach Konsultieren des Handbuchs bin ich vom Parkplatz von Hertz weggekommen. Es ist leicht, aber man muss eben die ‚Buchstaben‘ auf der Schaltung nochmal checken, damit man weiß, was P, N, R, D und M bedeuten.😉

Außerdem vereisen die Parkassistentkameras immer und es piepst, sobald ich anhalte.

So, das Auto hab ich nun im Griff

Jetzt kommt das Wetter dazu.

Zum ‚Glück‘ ist Island bekannt für schlechte Bedingungen, wodurch es einen exzellenten Service für Autofahrer gibt. Ab 7 Uhr morgens kann man auf einer Karte den Zustand jeder einzelnen Straße nachsehen. Hellblau bedeutet vereist, Dunkelblau extrem eisig, Rot geschlossen, weiß Schneedecke, Beige manchmal eisig, Grün alles easy.

Webcams helfen einem dabei, einen visuellen Eindruck zu bekommen und abschätzen zu können, ob man bei den Bedingungen fahren will.

Daneben spielt auch der Wind eine wichtige Rolle. Denn bei schneebedeckter Straße von einer 120km/h-Böe getroffen zu werden, macht nur wenig Spaß.

Eine zweite Webseite fasst alle Gefahren zusammen und gibt Warnstufen heraus. So wird schon ab Warnstufe Gelb empfohlen, nur dann zu fahren, wenn es wirklich notwendig ist.

Vorgestern musste der Tagesausflug das nördliche Fjord hinauf abgebrochen werden, weil Schneeverwehungen von knapp einem Meter plus Schneegestöber das Fahren äußerst unsicher machte. Alle anderen Straßen um Akureyri waren sogar ganz gesperrt.

Nach diesem Erlebnis zweifelte ich sehr, ob die geplante Fahrt nach Reykjavík wohl sicher sein würde. Die Dame im Tourist Office empfahl, einen Tag früher zu fahren.

Und deshalb verließ ich ‚Our Guesthouse‘ früher als geplant und fuhr die halbe Strecke nach Reykjavík.

Die Straßenverhältnisse änderten sich ständig, von trocken, über nass, vereist, Schneeverwehungen, Seitenwind und Schneedecke war auf den 250km alles dabei; die Fahrzeit betrug überraschenderweise doch vier Stunden. Da ich erst mittags um 12.45 Uhr losgefahren bin, musste ich schauen, dass ich noch bei Tageslicht ankomme. Deswegen gab es nur wenige Foto-Stops.

Das Hotel in Bifröst hatte ich aus dem Sommerurlaub noch in Erinnerung und es war immer noch genauso seltsam wie damals 😉

Das Zimmer war super, groß und modern, die großen Fenster boten einen tollen Blick und es gab eine Regendusche – genau was man nach einem ereignisreichen Tag braucht!

Die restliche Fahrt auf sehr glatten Straßen nach Reykjavík verlief gut. Pünktlich um 14 Uhr stand ich im Hostel.👍

Die Natur ist so eine Macht hier auf der Insel!!!! Sie diktiert ALLES!!!!

Man muss sich daran erinnern, dass man vernünftig handeln muss, eventuell Pläne verwerfen muss, um nicht unnötig Gefahren einzugehen.

Bisher lief bei mir nichts nach Zeitplan und oft kam die Natur in die Quere: Fähre 2,5 TAGE Verspätung, sehr holprige Überfahrt, Tagesausflüge konnten nicht stattfinden, die Hundeschlittenfahren wurde zweimal verschoben, früher abgereist und nur halb so weit gefahren…..so what?

Es ist trotzdem WAHNSINNIG TOLL HIER!

Daytrip nach/auf Unst: Hey hey Wickie, hey Wickie hey….

        ….Zieh fest das Segel a-an!


Heute war ich auf Wikinger-Suche

Und da nur der frühe Vogel den Wikinger fängt, bin ich schon um 6.00 Uhr aufgestanden und ganz in den Norden nach Unst gefahren und geschippert. Dazwischen musste noch die Insel Yell gequert werden…..1,5 Inselquerungen plus zwei Fähren macht 2,5h….einfach. Bei ca 7h Tageslicht lohnt sich da das frühe Aufstehen.

In Unst angekommen (die Bilder sind auf dem Rückweg entstanden)

bin ich gleich in den Norden nach Haroldswick gefahren, um die Insel sozusagen von Norden nach Süden ‚hinzurollen‘. 

Eine feste Tradition ist mein ‚englisches‘ Frühstück geworden, also im Auto mit Meerblick. Der Porridge wurde heute mit Sonnenaufgang und Robbe (jeweils nur der Anblick 😁) serviert.

Danach ging es sofort auf Wikingerjagd:

Auf den ersten Blick war die Rekonstruktion des Wikingerlanghauses unbewacht, aber hier sind die Bewacher:

Eine echte Historikerin gibt sich natürlich nicht mit Rekonstruktionen zufrieden, deswegen habe ich meine Gamaschen angelegt 

und bin zu zwei Langhäusern gewandert….wunderschön an der Küste entlang (eine Wanderung), nicht so wunderschön durch ein Feld mit ‚Bullenwarnung‘:

Neben den Wikinger – Sachen hat Unst natürlich noch viel mehr zu bieten. Zum einen ist hier alles ‚das nördlichste….Großbritanniens‘: das nördlichste Schwimmbad, das nördlichste Post-Office, die nördlichste Schule, usw. Damit geben sich die ‚Unster‘ aber nicht zufrieden. Sie haben die allerschönste Bushaltestelle Großbritanniens, die sogar einen eigenen Wikipedia-Eintrag und eine FB – Seite hat. Vor Jahren wurde die Bushaltestelle vom Wind zerstört und nicht wieder aufgebaut. Ein 7 – jähriger Junge verfasste einen Beschwerdebrief, darauf folgte der Wiederaufbau durch den Staat und schließlich die Dekoration durch die Bevölkerung (angeblich unbekannt, wer das macht!). Jedes Jahr gibt es ein Thema, z.B. Puffins, Nelson Mandela, Jubilee. Dieses Jahr ist es ‚Blumen‘ und die Dekoration ist wunderschön und mit viel Liebe zum Detail.

Dann gibt es noch Ruinen von Kirchen und Burgen

Einen Standing Stone

Einen  Broch

und natürlich die wunderschönste Landschaft der Welt – da diskutiere ich nicht 😁 

Hab ich die Wikinger gefunden? Nicht wirklich, dafür aber den Wikinger in mir:

                   Das ist meine Insel! 

Wetterinfo:
Wie man auf den Bildern sieht, hatte ich bisher riesiges Glück mit dem Wetter! Auf Orkney gab es einen kompletten Regentag, seitdem war es meist freundlich mit ganz wenig Regen/Hagel. Die tiefstehende Sonne sorgt für grandiose teilweise surreal Farben. Der ‚Stimmungskiller‘ ist der eisige Wind, hier auch ‚gale‘ genannt. Im Windstillen in der Sonne ist es angenehm, ansonsten frieren die Finger ab, sobald man seine Handschuhe auszieht! Beim Fotografieren zerrt er am Handy und auch beim Autofahren muss man richtig aufpassen, damit der kleine VW Up nicht von der Straße gefegt wird.

 Aber egal, solange es trocken bleibt, ist alles prima! 

Ach doch….. ja: am Abreisetag wünsche ich mir von 17.00 – 7.00 Uhr nur leichten ‚in den Schlaf-schaukel‘- Wind 😀. Danköööööö!

😁😀😁 Und hier der Text zu eurem Ohrwurm:

Hey hey Wickie hey Wickie hey

Zieh fest das Segel an
Hey hey Wickie die Wikinger
Sind hart am Winde dran

Nananananananaana Wickie

Die Angst vorm Wolf macht ihn nicht froh
Und im Taifun ist’s ebenso
Doch Wölfe hin, Taifune her
Die Lösung fällt ihm gar nicht schwer


Hey hey Wickie hey Wickie hey
Zieh fest das Segel an
Hey hey Wickie die Wickinger
Sind hart am Winde dran

Nananananananaana Wickie

Die Angst vorm Wolf macht ihn nicht froh
Und im Taifun ist’s ebenso
Doch Wölfe hin, Taifune her
Die Lösung fällt ihm gar nicht schwer

Hey hey Wickie hey Wickie hey
Zieh fest das Segel an
Hey hey Wickie die Wickinger
Sind hart am Winde dran

Nananananananaana Wickie
HEY