Heute war ein Tag, an dem ich mich beim Aufstehen schon fragte, was ich mir dabei gedacht habe. Nur weil ich beim Buchen der Tour meine wilden fünf Minuten‘ hatte, stehen heute eine Höhlenbesichtigung und eine Schnorcheltour in der berühmten Silfra-Spalte an! Bei Minusgraden!
Höhle
Was für ein Glück, nur zwei Leute hatten die heutige Tour gebucht: eine Dame aus Singapur und ich. So konnten wir den Tourguide Biggi mit Fragen löchern und er hat die Höhlenführung auf uns abgestimmt.
Ausgerüstet mit Helm, Stirnlampe und Grödeln
hat er uns im Schneegestöber zu einem Loch geführt. Dort sollten wir hinunter.
In der Höhle, die zwischen 70 cm und 4m hoch war, war es etwas wärmer. Und durch die Kraxelei und Krabbelei wurde mir eh schnell heiß.
Ich dachte nicht, dass mir die Tour so viel Spaß machen würde (um ehrlich zu sein, es war ein Combi-Angebot zum Schnorcheln!). Doch die verschiedenen Farben, die Eiszapfen, die von der Decke und aus dem Boden heraus ragten, waren fantastisch. Und auch die Lavastalagmiten und -titen sind beeindruckend.
Der beste Moment war, als wir ohne Licht ganz leise im hintersten Eck der Höhle saßen und nur horchten. Das Tropfen des Wassers erschien nun viel lauter und die komplette Dunkelheit ist auch mal ein Erlebnis.
Die Bilder mit dem Handy sind nicht so gut, vermitteln aber einen Eindruck.

Damit war war es aber noch nicht genug Aufregung für den Tag!
Schnorcheln
Wie kommt kommt man auf die Idee, in Island im Winter zu schnorcheln? Tja, im Sommer 2016 hab ich es nicht gemacht und seitdem bereut. Und jetzt wollte ich es durchziehen; oder doch nicht?
Im wunderschönen Nationalpark Pingvellir kann man zwischen der amerikanischen und eurasischen Kontinentalplatte sozusagen im Schmelzwasser des nahegelegenen Gletschers schnorcheln. Das Wasser ist wunderschön blau und man hat zwischen 80 und 100 Metern Sicht.
Zuerst zogen wir einen gefütterten Overall über unsere Thermounterwäsche, danach ging es in den Drysuit – das war nur mit viel ‚Shimmy‘ zu bewältigen. Ich konnte mich fast nicht mehr bewegen. Nach der Einweisung liefen wir die ca 200m zum Einstieg. Kurz in die Taucherbrille gespuckt und schon ging es ins Wasser. Nur die Lippen bekamen die Kälte so richtig ab, sonst ging es eigentlich. Eine halbe Stunde schwebte ich durch die coolste ‚Landschaft‘, die ich je unter Wasser gesehen habe.
Da die Dame aus Singapur leider mit dem Schnorchel nicht klar kam und Panik bekommen hat, konnte unser Dive-Guide die versprochenen Bilder nicht machen. Aber so sahen wir alle aus.
Und hier ist der Link zum Video der Firma, das wirklich der Realität entspricht:
Für mich war der Tag sehr aufregend und ich werde mich immer daran erinnern.