Never change a winning-team

…und so habe ich meinen Tag mit Wellenschauen begonnen. War ja gestern so toll 😀 Da es am Nachmittag regnen soll, sitze ich schon um 8 Uhr im Auto.

Auf dem Weg zu den Klippen habe ich noch kurz an den Standing Stones of Stennes gehalten, da die Sonne so schön war.

Die zwei Wachen/Schafskälble/ Essakrobaten sind auch noch da.

Anschließend führte mich die Straße direkt nach Yesnaby.  Ohne Warnung hält diese direkt auf das Meer zu und hofft darauf, dass man rechtzeitig bremst.

Oben angekommen wachen die WK-Ruinen immer noch über die Insel. Die Wellen sind genauso beeindruckend wie gestern und auf der Wanderung entlang der Klippen gibt es viel zu sehen und fotografieren.

Falls man anderes als eine Klippenwanderung im Sinn hat, gibt es ein Hilfsangebot:

Der Cliff – Path nach Norden ist fast Cornish schön. Die Sonne taucht alles in ein unwirkliches Licht.

Das ‚englische‘ Frühstück (veganer Fruchtzwerg) im Auto weckt wieder meine Lebensgeister.
Frisch gestärkt steuere ich den Süden an; hier gibt es Ruinen einer Rundkirche und ein Saga-Zentrum, das aber geschlossen hat. So wie vieles hier! Nur die Hauptattraktionen haben noch geöffnet. Offene Cafés zu finden ist fast unmöglich, sogar in den Visitor-Centern haben diese zu. Dank meiner Tee-Thermoskanne ist das nicht so wild, aber ein Café ist gemütlicher als ein kleiner Seat oder ein windiger Strand 😉.
Sogar die ausgeschilderte Klippenwanderung ist aufgrund einer fehlenden Brücke über einen Bach ‚geschlossen‘. Aber wer braucht schon eine Brücke? Nasse, kalte Füße kenne und ‚kann‘ ich 😁. Den Blick auf Scapa Flow lass ich mir nicht von einer fehlenden Brücke vermiesen.

Weiter geht es mit nassen Schuhen und Hosenbeinen zum echten und einzig wahren ‚Harray Potter‘.

Der Potter hat sein Geschäft in Harray und ist ein Unikum. Er mag nur krumme Zahlen und die Öffnungszeiten von 9.03 – 16.57 sind ein Beweis dafür. Leider ist er gerade in Griechenland im wohlverdienten Urlaub, aber seine Mitarbeiterin beantwortet mir alle Fragen. Diese gehen weit über das Töpfergeschäft hinaus! So verrät sie mir, dass auf Orkney alles über Online-Shopping erledigt wird, man ohne Auto aufgeschmissen ist, das Wetter ungewöhnlich gut für diese Jahreszeit ist und die Fährüberfahrt nach Shetland alles andere als ruhig werden wird (ich habe gegoogelt und sie hat recht😱)! Natürlich kann ich nicht widerstehen und kaufe  zwei Tonsachen (aber keine Tasse, Ulli!), die ich vielleicht oder vielleicht auch nicht verschenke 😉.

Der nächste Stop auf dem Craft Trail ist ein Atelier, in dem genäht, gestrickt und gefilzt wird. Auch hier finde ich zwei Weihnachtsgeschenke und bekomme viele Wander-Tipps. Die Inhaberin lebte neun Jahre in Tarbert, im Süden der Hauptinsel Harris der Äußeren Hebriden. Sie ist nur wegen ihrer Enkelkinder auf Orkney zurückgekommen und vermisst die Western Isles.

Jetzt rächt sich meine Bachquerung fürchterlich und mir ist so kalt, dass ich ins Hostel nach Kirkwall zurückfahre.

Wellen-Beobachter…

….wäre ein toller Job für mich

Und ich wäre so gut darin! Heute Nachmittag war das meine Hauptbeschäftigung 😊

Programm: West Mainland erkunden

Heute war ich typisch englisch unterwegs; meiner Meinung nach geht es gar nicht englischer.  Denn gleich zwei Mal habe ich es ‚getan‘.

Schon in Cornwall sind mir all die Menschen in parkenden Autos aufgefallen, die mit Blick auf Meer parken und dann im Auto essen, Pause machen, Radio hören, Zeitschriften lesen oder einfach schlafen. Das machen Rentner genauso gerne wie Berufstätige in ihrer Mittagspause.

Und so gab es mein Frühstück mit dem Blick auf die Standing Stones von Stennes. 

Das Wasser habe ich in der Thermoskanne mitgebracht, den milchfreien Porridge gab es bei Tesco, Banane hineinzerquetscht und fertig ist das Frühstück mit Blick (okay, es hat geregnet, also eher ein theoretischer Blick).

Obwohl der Steinkreis frei zugänglich ist, wird er dennoch bewacht. Zwei Schafe (die auf den ersten Blick irgendwie wie Kälbchen aussahen und eins versteckte sich hinter einem Stein) und eine Robbe achten darauf, dass keiner etwas kaputt macht.

Dann ging es zu einem steinzeitlichen Haus. 

Wieder ein Standing Stone

und nochmal ein berühmter Steinkreis, der Ring of Brodgar.

Anschließend ging es nach Skara Brae, für mich das Highlight auf Orkney. Der ‚rote Bruder‘ von meinem Mietwagen war schon vor mir da.

Zuerst bin ich am Visitor-Center vorbei zum Strand gelaufen, weil die Wellen meterhoch waren und mit einem lauten Krachen und Donnern gebrochen sind. Was für ein Spektakel. Den Robben machen die Wellen nichts aus, die lassen sich herumwirbeln.

Nachdem ich fertig mit Schauen war, habe ich die sehr moderne und interaktive Ausstellung besucht, danach die Replik eines Hauses

und schließlich die Original – Siedlung.

Hat schon etwas vom Auenland (Hobbits). 

Der Herr im Visitor-Center hat mir beim Verabschieden und dem kurzen Gespräch über fantastische Wellen den Brough of Birsay im Norden empfohlen. Und statt nach Süden steuer ich den Island-Flitzer nun gen Norden – Pläne sind zum Ändern da! Bevor ich die Küste erkunde, gibt es noch Lunch auf Englisch….also Sandwich im Auto mit Blick auf Wellen (Keine Ahnung, warum das Bild auf der Seite liegt 😡).

Eine kurze Klippenwanderung folgt und die Wellen sind mega: meterhoch und es gibt immer einen kurzen Moment, in dem die Farbe ins Hellblaue und Türkisfarbene wechselt. Die Kraft des Wassers ist beeindruckend, atemberaubend und einschüchternd zugleich. Mir weht es fast den Bommel von der Mütze!!!!!

Leider kann ich keine Videos hier hochladen, aber ich werde es bei Facebook versuchen.

Als ich mein Autolein (es ist wirklich winzig) am Hostel parke, sehe ich das im Rückspiegel. Also schnell raus und Foto gemacht:

Abends wurde es nochmal richtig aufregend. Der Aurora Borealis -Alarm auf meinem Handy schlug an und so hüpfte ich ins Auto und fuhr hinaus aus der Stadt in die Dunkelheit zu den Standing Stones. Kurz nach mir brausen drei weitere Autos heran und es stiegen Männer mit Kamera und Stativ aus. Einer von ihnen war Fotograf und erklärte mir geduldig, wie man seine Kamera einstellen muss, um das grüne Licht einzufangen. Mit meinem Handy war das leider nicht möglich, ich habe nur schwarze Bilder. Trotzdem war es eine tolle Überraschung und ein atemberaubendes Erlebnis. 

An alle Outlander-Fans: Es ist natürlich EHRENSACHE, dass ich auch diese Steinkreise ‚ausprobiert‘ habe. Ich hatte sogar alle für mich lebenswichtigen Medikamente in der Jackentasche – better prepared than sorry! Aber…..auch diese Steinkreise waren kaputt 😬 Jetzt habe ich fast alle Steinkreise in Schottland durch. Bisher war meine Theorie, dass ich es zum falschen Zeitpunkt versucht habe. Da Samhain aber erst eine Woche her ist, müsste es eigentlich laut Buch funktionieren. Hat Diana Gabaldon das etwa erfunden????? Gibt es in Wahrheit gar keinen ‚Jamie‘???? 😲  
Das kann ja gar nicht sein 😉

Der erste ‚richtige‘ Tag auf Orkney

Der erste ‚richtige‘ Tag auf Orkney beginnt damit, dass ich mein Auto abhole. Ganz anders als in Fort William bekomme ich sogar die Besonderheiten erklärt (und muss diesmal nicht an der Tankstelle im Handbuch nachlesen, wie man den @#$&* Tankdeckel aufbekommt!). Ich finde es prima, dass die Reklame-Schilder jeden darauf hinweisen, dass ein Verkehrshindernis unterwegs ist 😁. 

Danach falle ich in der Tourist Information ein, wo ich noch einige Tipps bekomme und meinen Reiseführer ‚Orkney and Shetland‘ ersetze, der intelligenterweise am Samstag aus Versehen mit den anderen Reiseführern von Cornwall, Wales und dem Pennine Way nach Hause geflogen ist😠. 

Endlich geht es los, zuerst Richtung Süden.

Das erste Highlight ist nummeriert und es gibt vier davon: die Churchill-Barriers. Diese verbinden die kleinen Inseln Burray  und South Ronaldsey mit der Hauptinsel. Sie bestehen aus aufgeschütteten Steinen und Asphalt. Churchill hat sie in Auftrag gegeben, um Scapa Flow vor den deutschen U-Booten zu sichern. Das war sozusagen das Pearl Harbor Englands, hier war der Heimathafen der britischen Flotte und ein deutsches U-Boot nutzte ein Hochwasser um ein Schiff zu versenken – 800 Menschen verloren ihr Leben. 

Die Arbeitskräfte bestanden aus POW = Prisoners of War, die in Afrika gefangengenommen und nach Orkney transportiert wurden. Der Kulturschock für die Männer muss riesig gewesen sein! Allein das Wetter schon, dann auch noch die Vegetation! 

Untergebracht waren sie in Baracken auf Burray, wo sie in ihrer wenigen Freizeit versuchten, sich das Leben so angenehm wie möglich zu gestalten. Es gab Bowling und eine Theatergruppe. Was vor allem den katholischen Italienern fehlte, war eine Kapelle. 

Und so überredeten sie den Lagerkommandanten, zwei Baracken freizumachen, um diese gemeinsam umzubauen. 

Herausgekommen ist ein sehr kunstvoll und stilvoll gestalteter Ort, der noch heute Tausende von Besuchern an diese bewegende Vergangenheit erinnert.

Für mich besonders schön ist die Tatsache, dass die Erbauer auch nach ihrer Entlassung zurückkamen und ihre Kapelle besuchten. 

Zuletzt war vor zwei Jahren eine italienische Restauratorin hier und hat an den Malereien gearbeitet. 

Einige Stops unterwegs:

Der letzte Punkt auf meiner Besichtigungsliste war weiter im Süden: Hoxa. Hier kann man nach einem kurzen Spaziergang Verteidigungsanlagen aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg besichtigen. Bewacht werden sie von Kühen, die zum Glück sehr gelassen auf Wanderer reagieren – das habe ich schon anders gehabt 😨.

Während der Besichtigung wird man von den Seehunden genau beobachtet. Der letzte ‚Stein‘ auf der linken Seite ist ein Seehundkopf. 

Edinburgh

Es ist schon der dritte Tag in Edinburgh angebrochen. Das Wetter ist super, die Sonne scheint, trotzdem ist es eisig!

Am Samstag habe ich das ‚Stadtleben‘ genossen, d.h. verschiedene Läden ‚bebummelt‘ und Cafés getestet. 

Gestern haben Lorna und ich einen Ausflug zur Rosslyn-Chapel gemacht, das ist die aus dem Film ‚Da Vinci Code‘. Ein absolut beeindruckendes Bauwerk, das nur aufgrund der durch den Film verursachten Popularität erhalten werden konnte. Leider durfte man innen keine Fotos machen. Ich habe noch nie eine bessere ‚Steinhauerei‘ als hier gesehen!!!!!

Danach waren wir noch am Polcuik-House, wo wir einen befreundeten NTS-ranger von Lorna getroffen haben. Abends gab es ein tolles Feuerwerk zum Diwali-Fest. 

Heute war ich bereits im Dean Village, in beiden ‚Scottish Museum of Modern Art‘ und gleich geht es noch in National Gallery, dort ist eine Foto-Ausstellung, die interessant klingt. 

Stornoway 

Diese Stadt ist mein persönlicher Entschleunigungs-/Wohlfühlort in Schottland. Und nach dem Arztbesuch dachte ich sofort daran, hierher zu fahren, denn hier wird alles gut. Immer!

Und nachdem sich meine Überfahrt dank Ophelia verschoben hat, beginnt der Tag im Hafen so:

Schon auf der Fähre hört man die ersten Gälisch-Sprecher 😀 Klingt super! Spucktüten gibt es vorsichtshalber auch.

Lewis und Harris auf den Äußeren Hebriden haben viel zu bieten, vor allem landschaftlich und kulturell. Einsame Sandstrände, Moore, Hügel…es ist wunderschön hier. Klar, dass es Künstler und Kunstbegeisterte hierher zieht. ‚An Lanntair‘ ist die Heimat von tollen Ausstellungen und einem Programm, das sich von Kleinkunst über Lesungen, Filmvorführungen, Theater und Konzerte erstreckt. Mein erster Film hier war ‚The shepherds of Berneray‘, ein Dokumentarfilm aus den 60ern, der das Leben als Hirte beschreibt. Die Bilder vom Schlachten und Ausnehmen eines Schafes werde ich nie vergessen!

Am Freitag spielen A9, da freue ich mich schon riesig drauf. Und vorhin habe ich erfahren, dass die Musiker hier im Hostel wohnen 😆.

Das Heb Hostel ist für mich das beste Hostel Schottlands, direkt im Zentrum von Stornoway. Natürlich gibt es welche, die die Lage locker tippen können wie beispielsweise die SYHA Rowardennan oder auch die Cairngorm Lodge (auch eine SYHA). Dafür ist es hier ein Zuhause weg vom Zuhause.

Bereits bei der Ankunft findet man seinen Namen auf dem Board  (wenn man reserviert hat).

Die Küche bietet alles, was man zum Kochen braucht und als Backpacker nicht mitschleppen will: Gewürze, Olivenöl, Kellogs, Tee/Kaffee/Zucker und sogar Obst aus dem Garten.

In der Lounge ist es gemütlich und abends sitzen alle gemütlich am Torffeuer, es riecht wunderbar und wenn man Glück hat erzählt Christines Papa Geschichten oder man musiziert.

 

Die Zimmer sind groß und die Betten federweich. Einen Kamin gibt es auch.

 

Und jetzt das Beste: Ein Dorm hat ein Bad en Suite,  mit freistehender Badewanne 😀

Lewis and Harris is my ‚chill-out-place‘ in Scotland. And my first thought after visiting the doctor was: Go to Stornoway  and everything will be fine 😀

Although it is a small town, it has an incredible cultural programme; no wonder, because many artists are living here and are enjoying the beautiful though rough landscape. ‚An Lanntair‘ is busy and offers nearly every day an event. 

The best accommodation in town is the Heb Hostel! You’ll find there a cosy home far from home! Look at the pictures and you’ll know what I mean.

Planungen

Wenn man sich aufmacht, um Großbritannien zu durchqueren, hat man bezüglich der Route die Qual der Wahl. Die ist nämlich nicht vorgeschrieben, sondern jeder Wanderer läuft so, wie er das möchte.

Also laufe ich so, wie ich es am liebsten habe: auf gut markierten Fernwanderwegen, auch national trails genannt, die auch als solche erkennbar sind. Dafür nehme ich die „Umweg“-Kilometer gerne in Kauf.

Wie durchquert man nun Großbritannien am besten? Ganz einfach, ich starte in Land´s End und begebe mich auf dem South West Coast Path bis Minehead. Vor Ort werde ich mir dann anschauen, wie ich am besten nach Chepstow laufe, das ist nämlich der Startpunkt des St Offa´s Dyke Path. Von dort ist es gar nicht mehr weit, bis der Pennine Way startet, der mich bis kurz vor Schottland führen wird. Danach werde ich ein paar Tage eine Reunion mit meinem  „alten Bekannten“, dem Southern Upland Way, feiern, bevor es am Kanal entlang von Edinburgh nach Glasgow geht. Ab hier folge ich dem West Highland Way und dem Great Glen Way nach Inverness und dann sind es nur noch ein paar hundert Kilometer „roadwalking“ nach John O´Groats. 

Und schon ist man da!